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Waldbaden im Winter

Der Wald wirkt Wunder: Er bringt Entspannung, entschleunigt und hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Das sagt sogar die Wissenschaft. Aber geht das auch im Winter?

In die Ruhe des Waldes eintauchen und die Umgebung nicht nur sehen, sondern ganz bewusst auch riechen, fühlen, hören und schmecken. „Shinrin-yoku“ nennt sich das – oder auf deutsch „Waldbaden“. Was sich hierzulande seit wenigen Jahren als Trend etabliert, ist in Japan schon seit den 80er-Jahren eine anerkannte Heilmethode.

Aber geht Waldbaden auch im Winter, wenn die Bäume kahl sind und der Boden gefroren ist?

„Klar!“, sagt Angela von der Geest, Hamburgs erste „Waldbademeisterin“. „Ich habe in den vergangenen Jahren regelmäßig Termine im Januar angeboten und die Teilnehmer berichteten ausnahmslos von der überraschend positiven Wirkung.“

Waldbaden wirkt auf das parasympathische Nervensystem, also auf den Teil des Nervensystems, der dafür zuständig ist, den Körper zur Ruhe und Entspannung zu bringen: Der Blutdruck wird reguliert und die Herzfrequenz sinkt. Die Waldluft ist reich an sogenannten Terpenen. Das sind Botenstoffe, die die Bäume ausstoßen, um untereinander Nachrichten auszutauschen, etwa über Schädlingsbefall. Diese Terpene sind auch im Winter vorhanden, wenn auch in geringerer Konzentration. Sie stärken das Immunsystem. „Man sollte aber unbedingt auf warme Kleidung achten, denn Frieren ist kontraproduktiv“, erklärt Angela von der Geest. „Ich empfehle auch immer das Barfußlaufen im Schnee. Anfangs nur einmal kurz, später gern ein paar Schritte oder einen ganzen Weg. Aber nur, wenn man sich wirklich ganz gesund fühlt.“

Auch der Psyche kommt das Waldbaden im Winter zugute: „In dieser Jahreszeit kommen wir eher dazu, den Wald auch bei Sonnenaufgang zu erleben oder die Sterne anzusehen. Letzteres wirkt ganz besonders: Durch das Betrachten der Sterne entsteht oft ein Gefühl der Ehrfurcht. Dadurch erscheinen uns Probleme kleiner und unwichtiger, sodass es uns leichter fällt Lösungen zu finden“, meint die Waldbademeisterin.

Und für alle, die gerade keine Zeit haben, sich in den Wald zu begeben, habe ich eine kleine Winterwald-Slideshow vorbereitet. Vielleicht bringt sie euch auf den Geschmack und auf den Weg. Den Duft der Kiefern riechen, Blättergeraschel oder Vögel hören, die glatte Rinde der Buchen spüren oder die Sonne zwischen den kahlen Äste genießen.

Pfaffenhütchenblüten am Astpilzbesiedeltes Totholz am Bodenineinander verwachsene Nadelbäumegrüner Sauerklee mit Reif zwischen braunem Buchenlaubeine frische, rote noch unreife Brombeere zwischen lange vertrockneten FrüchtenBuchenlaub im Gegenlichtvertrocknete Goldrutenblütekleiner Pilz wächst auf Totholz im MoosBlick nach oben in lauter kahle Bäumealter Baumstumpfgrünes Brombeergestrüpp im herbstlichen WaldHaselnusskätzchen am Astreifbedecktes Buchenblatt an TotholzBlick in den herbstlichen Waldreifbedeckte Blätter

Auch interessant: Im Wald unterwegs – Mitte April.

Mehr dazu: „Die Waldbademeisterin“.

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