„Speisepilze selbst anbauen“ von Stefanie Goldscheider
Um Pilze selbst ernten zu können, muss man nicht unbedingt in den Wald gehen. Viele Speisepilze lassen sich nämlich problemlos auch zu Hause ziehen – drinnen und draußen. Wie das funktioniert und welche Sorten für den Eigenanbau besonders geeignet sind, erklärt Stefanie Goldscheider in ihrem gerade erschienenen Buch „Speisepilze selbst anbauen“.
Igelstachelbart, Judasohr und Rauchblättriger Schwefelkopf sind Pilze, die sich gut anbauen lassen, von denen aber der durchschnittliche Champignon-Esser vielleicht nur wenig gehört hat. Stefanie Goldscheider, Chefredakteurin des Onlinemagazins „Biothemen“, stellt in ihrem neuen Buch auf 112 Seiten alles rund um den Pilzanbau vor und porträtiert die besten Sorten.
Grundlagenwissen und Anbaumethoden
Den Anfang macht eine allgemeine Einführung in die Welt der Pilze. Diese seltsamen Lebewesen, die sich wie Tiere ernähren und wie Pflanzen wachsen, aber dennoch weder das eine noch das andere sind, bilden in der biologischen Systematik ein ganz eigenes Reich. Stefanie Goldscheider erklärt, wie sie wachsen und sich vermehren und warum sie ökologisch von größter Bedeutung sind. Anschließend vermittelt sie das Grundlagenwissen für eine erfolgreich Pilzzucht und stellt die Anbaumethoden vor. Ob im Haus, auf dem Balkon oder im Garten – Pilze lassen sich auf geeigneten Substraten wie Strohballen, Laubholz, Kaffeesatz oder Kompost sowohl indoor als auch outdoor gut anbauen. Wer ganz einfach anfangen will, nutzt Fertigkulturen, bei denen man sich mitunter schon nach wenigen Tagen über die erste Ernte freuen kann.
Fünfzehn Pilze im Porträt
Die zweite Hälfte des Buches enthält fünfzehn Pilzporträts. Hier werden die besten Sorten für den Eigenanbau vorgestellt – mit allen Informationen zu den jeweiligen Besonderheiten, zur Verwertung und auch zu Nährwerten und möglichen (Heil-)wirkungen. Unter anderem dabei: Shiitake, Braunkappe, Champignon, Limonenseitling, Stockschwämmchen, Kräuterseitling, Austernpilz, Trüffel und Judasohr.
Strukturierter Aufbau und konkrete Anleitungen
„Speisepilze selbst anbauen“ ist gut nachvollziehbar geschrieben und klar aufgebaut. Die konkreten Anleitungen sind so praxisnah, dass es schon fast lustig ist. Bestes Beispiel: Champignons in der Halbfertigkultur. „Schritt 1: Tüte auf. . . Schritt 2: Deckerde rein. . . Schritt 3: Tüte zu. . .“
120 Fotos und etliche Tabellen, Zeichnungen und Zusammenfassungen machen es dem Leser leicht, den Ausführungen der Autorin zu folgen. Und für alle, die es ganz genau wissen wollen, liefert Stefanie Goldscheider immer wieder Zusatzinfos etwa über die Pinhead-Bildung und Zusammensetzung von Champignon-Kompost.
Fazit
Wer in den Pilzanbau einsteigen möchte, ist mit dieser Einführung gut bedient. Ordentlich durchdacht und vom Allgemeinen ins Spezielle gehend stellt Stefanie Goldscheider die einzelnen Schritte sehr verständlich dar. So kommen nicht nur Glückspilze zu einer guten Ernte.
„Speisepilze selbst anbauen – Für drinnen und draußen“ von Stefanie Goldscheider, erschienen im April 2018 im blv Buchverlag, München