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„Permakultur – Dein Garten. Deine Revolution.“ von Sigrid Drage

Nichts Geringeres als „Biogärtnern auf einem neuen Level“ verspricht Sigrid Drage in ihrem kürzlich erschienenen Buch „Permakultur – Dein Garten. Deine Revolution.“ Wie man essbare Ökosysteme gestaltet und was das Ganze mit dem Sci-Fi-Kultautor Douglas Adams zu tun hat.

Dies ist ein Beziehungsratgeber der besonderen Art. Nicht die Beziehung zwischen Menschen wird hier thematisiert, sondern die zwischen Mensch und Garten. Dabei geht es darum, Schritt für Schritt „Insider“ im eigenen Garten zu werden und auf Augenhöhe mit der Natur zu wirtschaften. Wie das funktionieren kann, erklärt Sigrid Drage in ihrem 304-Seiten-Buch. Die Österreicherin unterrichtet an der „Permakultur-Akademie im Alpenraum“ (PIA) und wirkt in Niederösterreich auf dem permakulturell bewirtschafteten Frei-Hof des Biotee-Produzenten „Sonnentor“ mit.

Permakultur als Miteinander und das Denken in Kreisläufen

Drage erklärt Permakultur als ein großes Miteinander, als Beziehungen, Netzwerke, Systeme und Kooperationen. Um es noch etwas deutlicher zu machen, greift sie auf einen Buchtitel von Douglas Adams zurück: „Das Leben, das Universum und der ganze Rest“ – darum geht es in der Permakultur. Dass Sigrid Drage Ökologie studiert hat, kommt dem Buch sehr zugute. Ökologische Zusammenhänge wie Kreisläufe von Energie und Stoffen, aber auch Wissen rund um Klima, Biodiversität oder Stabilität und Produktivität von Ökosystemen erklärt die Autorin in abwechslungsreicher Folge.

Die Begründer, die Grundsätze, der Gestaltungsprozess und der ganze Rest

Auch das klassische Wissen rund um Permakultur kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Bill Mollison und David Holmgren, die Begründer der Permakultur, werden vorgestellt. Ebenso ihre ethischen Prinzipien und die Gestaltungsgrundsätze, nach denen Permakultursysteme errichtet werden können. Ein Kapitel des Buches widmet sich dem Gestaltungsprozess, von der Analyse der Gegebenheiten bis hin zur Umsetzung und Optimierung. Außerdem dabei: Pflanzenlisten, einige Beetformen, Infos rund um Mulch, Kompost, Pflanzengesundheit, Bodenpflege, Wasser im Garten, Wildsträucherhecken, Trockensteinmauern, die Bedeutung von Wildnis, Jungpflanzenanzucht, Blumenwiesen, Tiere als Mitarbeiter und vieles mehr.

Heitere Gestaltung mit Selbsttests und Co.

Auch wer das Buch nur kurz durchblättert, merkt es schon: Dieses Buch ist etwas anders. Neben all den Informationen, die ein gutes Permakulturbuch liefern sollte, enthält es unterhaltsame Elemente wie eine Auflistung von Pleiten, Pech und Pannen im Garten, vergnügliche Selbsttests, mit denen man u.a. herausfinden kann, ob man überhaupt der Typ für Permakultur ist. Zusätzlich stellt sie Mini-Starter-Projekte vor, erzählt von ungebetenen Gästen im Schlafzimmer und liefert mit „Biodiversität in der Salatschüssel“ ein artenreiches Salatrezept.

Fazit

Gut verständlich geschrieben und auch für Anfänger problemlos nachvollziehbar, führt Sigrid Drage den Leser durch das Abenteuer Permakultur und wird dabei ihrem Anspruch, Biogärtnern auf ein neues Level zu heben, gerecht. Einziger Minuspunkt des Buches: das Titelbild. Das wirkt nämlich so verstaubt, dass manch ein Leser sicher unwillkürlich über das Cover streift oder pustet. Aber hee! Der Rest ist wirklich gut: Ein sympathisches Buch, fluffig in der Machart, hübsch bebildert mit zahlreichen Fotos und heiteren Illustrationen und dazu noch sehr gehaltvoll.


„Permakultur – Dein Garten. Deine Revolution.“ von Sigrid Drage, erschienen im März 2019 im Löwenzahn Verlag, Innsbruck

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