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„Permakultur & Naturgarten“ von Markus Gastl

Aus zwei mach eins! In seinem neuen Buch verbindet Markus Gastl die beiden aktuellen Gartenbewegungen „Permakultur & Naturgarten“ zu seinem Konzept vom Hortus, der „Oase des Lebens“.

Hier blühen Mensch und Tier gleichermaßen auf: im Hortus. Was das ist? Ein Konzept, das auf dem so genannten Drei-Zonen-Modell aufbaut und zwei aktuelle Gartenbewegungen vereint – die Permakultur und den Naturgarten. Pufferzone, Hotspotzone und Ertragszone ergänzen sich dabei in ihrer Unterschiedlichkeit zu einem harmonisch funktionierenden, in sich geschlossenen Kreislauf. Auf 168 Seiten stellt Markus Gastl, Autor, Naturführer und Gründer des Hortus-Netzwerkes, das Ganze vor.

Drei Zonen, Superbeete und Naturmodule

Zunächst macht sich Gastl an die Grundlagen, erklärt die drei Zonen und ihr Zusammenwirken und erzählt über Sense, Sichel und andere hilfreiche Gartengeräte. Weiter geht es mit der Erklärung der Mulchwurst und der Vorstellung einiger Superbeete wie Schlüssellochbeet, Kraterbeet oder Kartoffelturm. Bevor sich der Autor den Nisthilfen, Wurzelskulpturen, Steinpyramiden und anderen Naturmodulen zuwendet, geht er im Sinne eines vollständigen Kreislaufs noch auf die Komposttoilette ein. Den letzten Hauptteil des Buches bildet eine Reise durch elf sehr unterschiedliche Gärten, die alle als Hortus angelegt sind.

Reich bebildert, verständlich und in sich schlüssig

Sehr persönlich berichtet Gastl über seine Motivation und erzählt, wie ihn eine Fahrradreise von Feuerland nach Alaska auf die Idee des Hortus brachte. Das ganze Buch hindurch spürt der Leser die Leidenschaft, mit der er das Konzept umsetzt. Angenehm im Ton, in sich schlüssig und gut verständlich geschrieben und dazu reich bebildert mit schönen Fotos und detaillierten Zeichnungen, führt der Autor die Ideen der Permakultur und des Naturgartens zusammen. Die Grundannahme dabei lautet: Während in Permakulturgärten häufig ein Energiedefizit bestehe, käme es in Naturgärten oft zu einem Energieüberschuss. Nur durch eine Verbindung beider Konzepte, die zu einem Energieausgleich führt,  wäre ein geschlossener Kreislauf möglich.

Eine steile These

Aber: Eine dieser Annahmen dürfte in Permakultur-Kreisen auf Widerspruch stoßen. Nämlich das postulierte Energiedefizit in Permakulturgärten, das es notwendig mache, Energie etwa in Form von Mist oder Dünger von außen in das System einzubringen. Ein wesentlicher Gedanke in der Permakultur ist es schließlich, geschlossene Kreisläufe zu etablieren und das System nicht von außen zu füttern.

Andererseits: Permakultur und Naturgarten sind sowieso schon miteinander verwoben, denn Naturmodule wie Nisthilfen, Reisighaufen und Sonnenfallen werden auch in Permakulturgärten eingesetzt. Die Idee, die beiden Konzepte zu einem neuen Konzept zusammenzuführen, ist trotzdem gut. Warum? Zum einen, weil sie die Energiekreisläufe deutlicher sichtbar macht und zum anderen, weil Naturgärten und Permakulturgärten zwei unterschiedliche Schwerpunkte haben, die sich sinnvoll ergänzen können. Grob zusammengefasst: Der Permakulturgarten ist vom Menschen her gedacht und auf das ressourcenschonende Erzielen eines Ertrags ausgerichtet. Im Naturgarten steht eher das Zusammen von Mensch und Natur sowie die gezielte Förderung von Tieren und Pflanzen im Vordergrund.

Fazit

Wer einen Garten anlegen möchte, der Vielfalt, Schönheit und Nutzen vereint, ist mit Markus Gastls neuem Buch „Permakultur & Naturgarten“ gut beraten – zumindest dann, wenn er kein Gartenneuling ist, sondern schon ein bisschen Wissen mitbringt. Die Begeisterung des Autors steckt an. Sicher wird der eine oder andere Leser nach der Lektüre in seinen Garten stürmen, um dort Steinpyramiden zu bauen, Magerwiesen anzulegen oder ein Kraterbeet auszuheben, um so seine „Oase des Lebens“ zu erschaffen.

„Permakultur & Naturgarten – Nachhaltig gärtnern mit dem Drei-Zonen-Modell“ von Markus Gastl, erschienen im September 2018 im Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

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