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„Der Salatgarten“ von Joy Larkcom

Vom Salat Valmaine bis zur Tomate Black Cherry: Joy Larkcom hat jede einzelne Sorte, die sie empfiehlt, selber ausprobiert. Zeit hatte die bekannte britische Gartenbuchautorin dafür genug. Schließlich ist sie inzwischen über achtzig Jahre alt. Gerade ist ihr Buch „Der Salatgarten“ in erweiterter und aktualisierter Form neu erschienen.

Immer auf der Suche nach neuen Salatpflanzen reiste Joy Larkcom um die halbe Welt. „Königin des Küchengartens“ wird sie in den britischen Medien genannt, und dreimal wurde sie zur „Gartenschriftstellerin des Jahres“ gekürt. Heute lebt sie an der irischen Südwestküste in Cork. Ihr Klassiker „Der Salatgarten“ ist gerade in einer Neuauflage erschienen. Auf 288 Seiten präsentiert die Autorin darin „das Beste, was es an Salaten gibt“. Wichtig ist ihr dabei nicht nur der Geschmack der einzelnen Sorten, sondern auch ihre Schönheit. Denn sie sollen „nicht nur den Körper, sondern auch den Geist erfreuen“.

Um ein Missverständnis gleich im Keim zu ersticken: Der „Salatgarten“ zielt keineswegs nur auf grünes Blattgemüse ab, sondern bezieht alle Gemüsearten mit ein, aus denen sich Salate mixen lassen. Klassische Kopfsalate, Tomaten, Kohl, Bohnen und Rote Bete werden genauso vorgestellt wie Kräuter, Blüten und weniger bekannte Pflanzen wie Baumspinat, Salzkraut, Garten-Melde oder Ampfer.

Salatpflanzen: von Blattsalaten bis Wurzelgemüse

Über ihre Reisen und Entdeckungen, über Biogärten und ihre Leidenschaft für Salate berichtet Joy Larkcom in der sehr persönlichen Einleitung des Buches. Dann wird es sachlicher. Die Autorin beschreibt in acht Kapiteln alles, was die unterschiedlichsten Salatpflanzen – wie Blattsalate, Kohlarten, Asiatische Salate, Fruchtgemüse, die Lauch-Familie und Wurzelgemüse – von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte brauchen.

Gartenpraxis und Lieblingsrezepte

Anschließend wendet sich Joy Larkcom der Gartenpraxis zu und klärt Fragen wie diese: Wie lassen sich Standortnachteile ausgleichen? Was ist bei der Beetgestaltung, der Aussaat und der Fruchtfolge zu beachten? Wie kann man Pflanzen stärken und schützen? Und welche Anbautechniken gibt es? Den Abschluss bildet ein kleines Kapitel mit den Lieblingsrezepten der Autorin, zu denen u.a. „Sommerportulak und Blüten“, „Eingelegte Dill-Gurken“ und „Eiskraut mit Himbeer-Vinaigrette“ gehören.

Ein klar geschriebenes, üppiges Nachschlagewerk

„Der Salatgarten“ ist ein sehr umfangreiches und informatives Nachschlagewerk. Trotz der eher sachdienlichen Aufmachung präsentiert sich das Buch als gut lesbar. Das liegt vor allem an der klaren und einfachen Sprache der Autorin, die immer mal wieder harte Pflanzenfakten mit eigenen Geschmacksurteilen und anderen Einwürfen auflockert.

Während der erste Teil des Buches im Lexikon-Stil mit nüchternen Freistellern von Gemüsepflanzen bebildert ist, enthält der Teil über die Gartenpraxis sowohl klassische Fotos als auch viele erklärende Zeichnungen, mit denen auch Anfänger gut klar kommen müssten.

Für wen ist das Buch eigentlich geschrieben? Für Anfänger oder eher für routinierte Gärtner? Sowohl als auch – allerdings mit einem kleinen Aber! Wer schon Erfahrungen im Gemüseanbau gesammelt hat, der wird in erster Linie von den Infos über die Salatpflanzen profitieren und sich hier die eine oder andere Inspiration holen. Gartenanfängern aber könnte die enorme Pflanzenvielfalt schnell über den Kopf wachsen. Wer sich davon nicht beeindrucken lässt und trotzdem weiterblättert, der findet im daran anschließenden Kapitel über die Gartenpraxis eine gut verständliche Einführung in die Arbeit im Gemüsegarten.

Bilder ohne Frischekick

Zu wenig tolle Fotos! Sowohl das recht sparsame Cover als auch die Salatpflanzen-Freisteller im ersten Teil des Buches scheinen gar nicht so richtig zum Thema „Salat“ zu passen. Knackig und frisch ist hier nämlich wenig. Lebendige Fotos hätten da sicher für einen satten Frischekick gesorgt.

Fazit

Für Menschen, die nichts weiter als einen Kopfsalat und zwei Radieschen anbauen möchten, ist dieses Buch genauso wenig geeignet wie für Liebhaber von reich bebilderten Wohlfühl-Gartenbüchern. „Der Salatgarten“ von Joy Larkcom bietet etwas anderes: Experimentierfreudige Gärtner finden hier eine Fülle an Möglichkeiten, das eigene Salatbuffet deutlich zu bereichern. Und Gartenanfänger, die sich vom Salatpflanzen-Dschungel im ersten Teil des Buches nicht abschrecken lassen, finden im zweiten Teil eine ausführliche Einführung in alle Arbeiten, die im Gemüsegarten anfallen.

„Der Salatgarten – Anbau und Ernte“ von Joy Larkcom, erschienen im Febuar 2018 im Haupt Verlag, Bern

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