Radieschenschoten: das Nach-dem-Radieschen-Gemüse
Für eilige Gärtner sind Radieschen eine gute Wahl. Denn schon nach wenigen Wochen sind die roten Knollen erntereif. Bleiben sie im Beet stehen, wächst die Pflanze weiter, bildet erst Blüten und dann Schoten: Diese Radieschenschoten sind eine leckere und überaus ertragreiche Radieschen-Variante.
Faule, vergessliche oder experimentierfreudige Gärtner haben vielleicht schon entdeckt, dass nicht geerntete Radieschen zu großen Pflanzen heranwachsen. Sie können mehr als ein Meter hoch werden und wachsen buschig, reich verzweigt. Das aber nur, wenn sie genug Platz haben. Die Knollen werden ebenfalls größer, einige erreichen sogar fast doppelte Hühnereigröße. Allerdings werden sie dann im Inneren schwammig und trocken und sind nicht mehr genießbar. Das Titelbild zeigt so einen roten Riesen im Vergleich zu Durchschnittsradieschen und einem Tischtennisball.
Die Pflanze bildet etliche, meist weiße, weiß-rosa oder rosa Blüten aus, die bei Schmetterlingen, Bienen und Hummeln sehr beliebt sind.
Nach den Blüten wachsen die etwa drei bis vier Zentimeter langen Radieschenschoten heran. In ihnen reifen die Samen. Solange die Schoten frisch-grün und jung sind, kann man sie ernten und essen. Sie schmecken ähnlich wie Radieschen, fühlen sich im Biss aber eher wie Zuckerschoten an. Wartet man mit der Ernte zu lange, ist der Genuss dahin, denn dann werden auch die Schoten schwammig und faserig. Wenn man also zum zweiten Mal den perfekten Erntezeitpunkt verpasst hat, kann man trotzdem noch Gewinn aus der Sache ziehen. Man lässt die Schoten ganz ausreifen und erntet dann die Samen. Danach geht das Spiel von vorne los.
Eigentlich merkwürdig, dass normalerweise die Knollen geerntet werden. Denn eine nicht geerntete Knolle bringt massenhaft Schoten hervor. Wer also viel ernten will, sollte abwarten bis die Schoten fertig sind. Wie man die dann isst? Roh im Salat, als Geknabber zwischendurch oder kurz gekocht, angebraten oder eingelegt.
Ein ganz einfaches Rezept findet ihr hier: Radieschenschotensalat auf Brot
13 thoughts on “Radieschenschoten: das Nach-dem-Radieschen-Gemüse”
Jetzt weiß ich endlich, was da letztes Jahr so toll gewachsen ist in meinem Schrebergarten!
Super cool, werde ich in dieser Saison alles aufessen!!!
Guten Appetit!
Aus den Blättern mache ich „Spinat“ oder Pesto. Köstlich!
Habe ich nicht gewusst, danke.
Gerne! Guten Appetit!
Wie groß kann denn das Radieschen blühend erreichen?
Eine ausgewachsene Radieschenpflanze kann etwa 50 – 70 cm hoch werden. Allerdings sind die Triebe nicht sehr standfest und kippen gerne mal zur Seite.
Danke für die Info – habe ein Radieschen übersehen und für die Bienen stehengelassen. Nun werde ich die Schoten selbst probieren.
Refi
Na dann: Guten Appetit!
Schmecken wirklich super im oder mit Blattsalat und sind eine willkommene Verfeinerung. Und was zu viel ist, säen wir im folgenden Jahr wieder aus.
Hallo, kann man die Schoten auch als „Samenspender“ verwenden? Die Samen dann nach dem auspulen trocknen?
Meine Radieschen sind schon holzig und die Blätter groß. Also sind sie ordentlich gewachsen. Aber sie blühen immer noch nicht. Ich will auch Schoten haben. Mache ich was falsch?
Das hört sich ja super gut an. Da ich immer Pech mit den Knollen habe, wurden sie dann entsorgt, wenn nur Grün wuchs…. jetzt nie mehr!!!